Albert Eckert

Staatlicher Mord an einem Eisenbahner

Leonberger Straße 19

Albert Eckert wurde am 23. März 1873 in Stuttgart geboren. Als er fünf Jahre alt war, zog seine Mutter mit ihm nach Ludwigsburg, wo sie als Näherin bei der königlichen Garnisonsverwaltung arbeitete.

Er besuchte zunächst die Elementarschule und dann die Humanistische Anstalt, wo ihm mit 16 Jahren das Qualifikationszeugnis für den einjährigen Militärdienst ausgehändigt wurde. Im August 1889 schrieb er ein Gesuch an die Hohe Königliche Generaldirektion der württembergischen Staatsbahn, in dem er erfolgreich um die Aufnahme als Eisenbahnpraktikant bittet. 1897 erkrankte er dann an hochgradiger Nervosität. Am 18. Mai 1898 wurde Albert Eckert trotzdem zum Eisenbahnpraktikant erster Klasse befördert. In seinem dienstlichen Zeugnis wird ihm die persönliche Tüchtigkeit für den erstrebten Dienst bescheinigt.

Aber in den folgenden Jahren war er immer wieder dienstunfähig, da er öfters an geistigen Störungen litt. Er stellte selbst fest, dass „seine Gehirntätigkeit den Anforderungen seines Berufes nicht mehr genügte“. Im Juni 1907 wurde er aus dem Dienst entlassen. Drei Jahre später wurde er in die Heil- uns Pflegeanstalt Pfullingen eingewiesen.

Die Diagnose lautete Schizophrenie und paranoide, halluzinatorische Demenz. Im Februar 1922 wurde er in die Heil- und Pflegeanstalt Weissenau verlegt, von wo er am 9. September 1940 in die Tötungsanstalt Grafeneck deportiert wurde. Dort wurde er noch am gleichen Tag ermordet.

andreas nothardt