42jähriger Oßweiler wurde ermordet
Richard Werner kam am 10. Mai 1898 zur Welt. Er heiratete Lina Kunst, eine Fabrikarbeiterin. Das Paar lebte in Oßweil in der heutigen Hermann- Löns-Straße 13.
Aus den Akten des Vormundschaftsgerichts wissen wir, dass er am 10. September 1925 „infolge einer Geistesstörung“ in die Heilanstalt Weinsberg eingeliefert wurde. Ein Antrag auf Invalidenrente wurde gestellt, laut ärztlichem Gutachten sei eine Verständigung mit Richard Werner nicht möglich gewesen. Da sein Bruder die Pfl ege nicht übernehmen wollte oder konnte, wurde ein gewisser Karl Stuber per Handschlag verpfl ichtet. Dieser ließ notariell beglaubigen, dass Werner außer der Kleidung und Dingen persönlichen Gebrauchs nichts besaß, ein Vermögensverzeichnis wurde daher nicht erstellt.
Regelmäßig erstattete Karl Stuber Berichte für das Vormundschaftsgericht, dass sich an der Vermögenslage nichts geändert habe. Die Rente wurde nach Weinsberg überwiesen, er selbst habe weder Einnahmen noch Ausgaben. Der Bericht für 1940 fehlt, denn am 19. August 1940 wurde Richard Werner nach Grafeneck „verlegt“ und dort am gleichen Tag ermordet.
Christian Rehmenklau