Am Freitag, den 17. Mai werden ab 14.00 Uhr an folgenden Orten neue Stolpersteine verlegt: Solitudestraße 5 um 14.00 Uhr, Vorhofstraße 28 um 15.00 Uhr, Brückenstraße 24 um 16.00 Uhr Es wird über das Schicksal der Opfer berichtet, die Veranstaltung wird musikalisch begleitet.
Walter Mugler, Regina Boger, Jochen Faber und Max Bleif (v.l.) engagieren sich in der Initiative Stolpersteine. Foto: Avanti/Ralf Poller
Die Initiative Ludwigsburger Stolpersteine recherchiert die Lebensgeschichte von Nazi-Opfern. In Murr stellten die Aktivisten ihre Arbeit vor. Cornelia Ohst
Wer schon einmal über den Begriff „Stolpersteine“ gestolpert ist und gern mehr darüber gewusst hätte, der hatte am Donnerstag die Gelegenheit dazu. In der Murrer Ortsbücherei hat sich die Ludwigburger Initiative vorgestellt. Schon seit Längerem beschäftigte die Büchereileiterin Ursula Kindermann sich mit dem Gedanken, die Initiative einzuladen. Den 9. November hielt Kindermann „für einen passenden Termin, um sich auch die Geschehnisse von vor 85 Jahren ins Gedächtnis zurückzurufen“. Bei der Terminvereinbarung im März ahnte sie jedoch nicht, welche Brisanz das Vortragsthema ein gutes halbes Jahr später haben würde. „Heute ist es umso wichtiger“, beurteilt Kindermann die aktuelle Lage und wünscht sich „weitaus mehr couragierte Menschen, die Stellung gegen Menschenhass beziehen“.
Regina Boger, Jochen Faber, Max Bleif und Walter Mugler sind Zeitgenossen, die das konkret tun. Sie engagieren sich seit knapp 15 Jahren im bürgerschaftlichen Projekt für die Initiative Stolpersteine. Boger, Faber und Mugler sprachen am „Schicksalstag der Deutschen, der so viele außerordentliche Ereignisse vereint“, vor einem interessierten Auditorium. Denn bevor ein glänzender Messing-Stolperstein, der an einen von den Nazis ermordeten Menschen erinnert, im Boden verlegt wird, braucht es viel Zeit und gründliche Recherche, um den Werdegang der jeweiligen Person bis hin zu ihrer Ermordung nachweisen zu können.
Hinter den Stolpersteinen steckt ein großer Aufwand
Die Recherche erfolgt in der Hauptsache über Aktenstudien aus Archiven, Informationen aus Sachbüchern oder auch über Berichte von Zeitzeugen. Und es braucht tatsächlich eine Art Baugenehmigung. Denn von behördlicher Seite aus wird der Stolperstein, als Bauwerk gewertet. Doch in Ludwigsburg werde der Umgang mit den Steinen, die übrigens als „Verneigung vor dem Toten“ zu verstehen sind, weil man nur in gebückter Haltung die Details lesen kann, recht unkompliziert gehandhabt, wie das Publikum erfuhr. Zudem wurden die Gäste darüber informiert, dass von aktuell 96 im Ludwigsburger Bezirk verlegten Steinen, die meisten nichtjüdische Opfer gewesen seien. „Der größte Anteil sind die Krankenmorde“, so Jochen Faber, der wie seine Mitstreiter auch, kein gelernter Historiker, aber dennoch bestrebt ist, über die grausamen Vorkommnisse „nicht einfach nur den Deckel drüber zu legen“, sondern stattdessen an die Ermordeten zu erinnern.
Vater der Stolpersteine ist der Kölner Künstler Gunter Demnig, der mit seinem Kunstprojekt an die Opfer der NS-Zeit erinnert, indem er vor ihrem letzten selbstgewählten Wohnort Gedenktafeln aus Messing ins Trottoir einlässt. Inzwischen liegen Stolpersteine in 1265 Kommunen Deutschlands und in 21 Ländern Europas.
Wie berührend die Einzelschicksale sind, das verdeutlichten die Sprecher mit ausgewählten Kurzbiografien von politisch Verfolgten, Juden, Widerstandskämpfern sowie gesundheitlich eingeschränkten Menschen. Regina Boger stellte dabei etwa Hans Alfred Groß vor, der in direkter Nachbarschaft von ihr lebte und der 1945 im Alter von 23 Jahren ermordet worden war. Die blind geborene Anita Henk war noch nicht einmal vier Jahre jung, als sie von den Nazis getötet wurde.
In Ludwigsburg saßen auch Wehrmachtsgerichte, die Todesurteile fällten
Auch einen „blinden Fleck in der Stadtgeschichte“ wussten die Stolpersteinakteure zu beleuchten: So war Ludwigsburg nicht nur Garnisonsstadt, sondern auch Sitz von Wehrmachtsgerichten und Exekutionen (Schießtal und Osterholz), bei denen 68 Menschen hingerichtet wurden.
am Mahnmal bei der Habila, Asperger Str. 51, 71706 Markgröningen,
für die 120 ermordeten Menschen aus der ehemaligen Landesfürsorgeanstalt Markgröningen
Ausstellung der Kunstwerke des 1940 in Grafeneck von den Nationalsozialisten ermordeten Fritz Bächle aus Stuttgart
Das Grußwort spricht Herr Bürgermeister Jens Hübner, mit einem Vortrag der AK Mahnmal Mitglieder Edeltraud Balzer und Rita Diez zum Gedenken an das in Grafeneck ermordete Ehepaar Eugenie und Fritz Bächle, sowie musikalische Beiträge von Niels Noortwijck und Marc Haiber. Weiterhin werden bei der Gedenkfeier die Kunstwerke des Fritz Bächle von seinem Enkel ausgestellt.
Im Jahr 1940 wurden 120 Menschen aus der damaligen Landesfürsorgeanstalt Markgröningen (der heutigen Habila GmbH) nach Grafeneck deportiert und sofort nach Ankunft vergast.
Am 27. Januar 1945 wurde das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau von der Roten Armee befreit.
Seit 1996 ist der 27. Januar deshalb der nationale Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus. 2005 wurde dieser Tag von den Vereinten Nationen zum internationalen Gedenktag erklärt.
Die 120 Menschen aus Markgröningen waren Opfer der menschenverachtenden Ideologie des Nationalsozialismus. Immer am 27. Januar wird diesen Menschen in Markgröningen bei der Habila GmbH gedacht. Die Erinnerung gilt an diesem Tag ebenso allen Opfern des Nationalsozialismus.
Der AK Mahnmal wird nach den durch die Pandemie bedingten Online-Gedenkfeiern in den letzten Jahren diese nun wieder als Präsenzveranstaltung durchführen. Der AK leistet seit nunmehr über 25 Jahren kontinuierlich Erinnerungsarbeit für die 120 Opfer aus Markgröningen und ist Veranstalter der Gedenkfeier.
Zu Beginn kann nun wieder eine Gedenkminute am Mahnmal stattfinden. Die Ermordung der 120 Menschen aus der damaligen Landesfürsorgeanstalt Markgröningen ist nicht nur Teil der Geschichte der heutigen Habila, sondern auch Teil der Stadtgeschichte Markgröningens. Deshalb spricht stellvertretend hierfür der Bürgermeister, Jens Hübner, bei der anschließenden Gedenkfeier im Mehrzwecksaal der Habila ein Grußwort.
Das Recht auf Menschenwürde und Leben wurde im Nationalsozialismus millionenfach unter anderem Menschen mit Behinderung, psychischen Erkrankungen und Menschen jüdischer Herkunft abgesprochen. Die Nationalsozialisten nahmen den Menschen ihre Namen und gaben ihnen stattdessen Nummern. Das Vergessen der Vernichtung wäre Teil der Vernichtung selbst. Auch deshalb ist es dem AK Mahnmal wichtig, den Opfern ihre Namen zurückzugeben und deren Schicksale sichtbar zu machen.
Stellvertretend für die 10654 in Grafeneck ermordeten Menschen rückt der AK Mahnmal bei der diesjährigen Gedenkfeier die Lebensgeschichten Eugenie und Fritz Bächle in den Fokus. Das Ehepaar aus Stuttgart wurde von der Heilanstalt Weissenau in die Tötungsanstalt Grafeneck deportiert und dort ermordet. Unter der Tarnbezeichnung „Aktion T 4“ wurden ab 1940 mehr als 70000 Menschen mit Behinderungen deutschlandweit ermordet. Die Tötungsanstalt Grafeneck auf der Schwäbischen Alb war die erste von insgesamt sechs Tötungsanstalten.
Die AK Mahnmal Mitglieder Edeltraud Balzer und Rita Diez werden über das Leben der ermordeten Eugenie und Fritz Bächle berichten. Dabei wird auch aufgezeigt, welche Begabungen im Nationalsozialismus Ermordete hatten. Fassungslos macht dabei, wie die NS Ideologie überhaupt Menschen als „lebensunwert“ deklarieren konnte. Fritz Bächle war ein begabter Hobby-Maler. Unter anderem gibt es ein sehr beeindruckendes Kunstwerk von ihm, welches die Finstere Gasse in Markgröningen zeigt. Sein Enkel Reinhard Hintz hat dieses und weitere Kunstwerke seines Großvaters auf Rollups dupliziert und wird sie bei der diesjährigen Gedenkfeier ausstellen. Niels Noortwijck und Marc Haiber haben zudem für die Veranstaltung musikalische Beiträge komponiert und tragen mit diesen zur Gedenkfeier bei. Moderiert wird die Gedenkfeier 2023 von den Arbeitskreis Mahnmal Mitglieder Edeltraud Balzer und Rita Diez.
Am 18. April 1928 heiraten Wilhelm Ruth und Katharina, genannt Käthe, geborene Schmitz in Neckarsteinach. Sechs Jahre zuvor hatten sie sich kennen gelernt. Wilhelm Ruth, evangelisch, von Beruf Oberkellner, ist am 7. Februar 1900 als jüngster von sieben Söhnen des Karl Ruth, Löwenwirt in Stock bei Murrhardt und dessen Ehefrau Julie geboren.
Für die fünf Jahre ältere Käthe Ruth, katholisch, geboren am 5. April 1895 in Trier, ist es die 2. Ehe. Sie ist geschieden. In erster Ehe war sie mit Alexander Torner verheiratet gewesen, der aus dem 1. Weltkrieg als Invalide zurückgekehrt war.
Angaben darüber wo und wie Wilhelm Ruth seine Kindheit und Jugendjahre verbracht hat konnte ich nicht finden. Es ist anzunehmen, dass er in Heilbronn aufgewachsen ist, da sein Vater 1907 die Gastwirtschaft in Stock aufgegeben hat. Die Familie war im gleichen Jahr nach Heilbronn-Böckingen verzogen. Im örtlichen Einwohnerbuch ist Karl Ruth in den darauffolgenden Jahren als Telegrafen- und Hilfsarbeiter aufgeführt. Eine Gastwirtschaft betrieb er laut Einwohnerbuch der Stadt Heilbronn nochmals für kurze Zeit zu Beginn der 1920er Jahre, als Inhaber der „Wirtschaft zur Sängerlust“ in Heilbronn. Wilhelms Brüder Alfred und Gustav sind, laut Einwohnerbuch, zur gleichen Zeit Inhaber des „Gasthof zur Traube“ in Heilbronn. Möglicherweise hat Wilhelm Ruth dort gearbeitet.
Wenige Monate nach der Heirat zieht Wilhelm Ruth zu seiner Frau nach Ludwigsburg. Sie wohnt bereits seit etlichen Jahren hier in der Seestrasse 10. Nach vorübergehenden Anstellungen als Hilfskellner arbeitet Wilhelm Ruth ab 1930 im Badhotel in Bad Niedernau. Bei seiner Arbeit dort machen ihm zunehmend gesundheitliche Probleme zu schaffen. Er verliert seine Merkfähigkeit. Sprechen und Artikulieren bereiten ihm grosse Mühe und machen seine Sprechweise unverständlich. Sein Gang ist unsicher und schwankend, was zu Stürzen führt. Die Arbeit als Kellner muss er aufgeben. Seine Frau klagt darüber, dass er auf Grund seiner Einschränkungen menschenscheu und ängstlich geworden sei. Er ziehe sich immer mehr zurück.
Für kurze Zeit befindet sich Wilhelm Ruth zu Untersuchungen im Bezirkskrankenhaus in Ludwigsburg. Er wird im Mai 1931 zur Weiterbehandlung in die Nervenklinik nach Tübingen überwiesen. Die dort durchgeführten Therapien bleiben trotz bekannter Diagnose ohne Erfolg. Wilhelm Ruth ist in der Nervenklinik sehr unglücklich, leidet unter Heimweh, halluziniert. Dem Pfleger gegenüber wiederholt er mehrmals, dass er die Stimme seiner Frau vor der Tür des Krankenzimmers höre. Ende August holt Käthe Ruth auf eigenen Wunsch ihren kranken Mann nach Hause ab. Das kinderlose Ehepaar wohnt jetzt in der Gartenstrasse 45 in Ludwigsburg.
Käthe Ruth versorgt ihren Mann, laut der Aussage der Fürsorgerin: „wie ein Kind“, bis der Hausarzt seine Unterbringung in die Heilanstalt in Weinsberg veranlasst. Er begründet dies damit, dass Wilhelm Ruth unter „Verfolgungswahnsinn“ leide.
Zwischen Februar und September 1932 und zwischen Mai 1933 und Oktober 1934 ist Wilhelm Ruth Patient der Heilanstalt in Weinsberg. Nach diesen beiden Aufenthalten scheint jeweils Besserung eingetreten und die Beurlaubung nach Hause möglich zu sein. Doch Käthe Ruth ist auf Dauer mit der Versorgung und Pflege ihres kranken Mannes überfordert. Wilhelm Ruth wird im April 1935 erneut, jetzt als ständiger Patient, in die Heilanstalt in Weinsberg aufgenommen. Als Sozialrentner befindet er sich auf Rechnung der Kreisfürsorgebehörde in der Heilanstalt, seine Invalidenrente wird von der Kreisfürsorgebehörde vereinnahmt.
In den darauffolgenden Jahren wird Wilhelm Ruth überwiegend als ruhiger, gutmütiger, „geistesschwacher“ Kranker mit Denkausfällen und unter Stimmungsschwankungen leidend beschrieben. Seine Sprechweise bleibt unverständlich. Er benützt Notizzettel, auf welchen er Mitteilungen und Wünsche äussert. Meist zwei Mal wöchentlich schreibt er Briefe an seine Frau, auch Briefe an Verwandte oder offizielle Stellen. Häufig mit dem Wunsch und der Hoffnung verbunden, wieder nach Hause zurückkehren zu können. Die Briefe sind einfach, kindlich geschrieben, aber in richtiger Rechtschreibung, wie in den Krankenakten zu lesen ist. Seine Mithilfe in der Hauswirtschaft, vor allem in der Spülküche und im Garten, wird in den Berichten festgehalten. Im Jahr 1937 übersteht er eine sich über mehrere Monate hinziehende Lungenentzündung, von der er sich allem Anschein nach wieder gut erholt.
Die wenigen Einträge der Jahre 1938 und 1939 zeigen keine Veränderung in Wilhelm Ruths Verhalten. Konstatiert wird seine zunehmende Unsicherheit beim Gehen.
Am 2. August 1938 wird über ihn geschrieben: „Ist wunschlos und zufrieden. Träumt von besseren Tagen in denen er wieder bei seiner Frau sein kann, mit der er in regem Briefwechsel steht.“
Im Jahr darauf, am 13. Juni 1939: „Immer voller Wünsche, will sich jeden Tag Rauch-und Essenswaren aus Weinsberg mitbringen lassen. Schimpft, wenn es nicht genehmigt wird, will seine Verwandten besuchen….“
Am 4. Juni 1940: „Gutmütiger, schwachsinniger Paralytiker, kommt fast jeden Tag mit einem Wunsch, den er meist auf einen Zettel geschrieben hat, weil er sprachlich sehr schwer verständlich ist. Schreibt nichtssagende Briefe an seine Frau und Verwandte.“
Der „gutmütige“ Patient Wilhelm Ruth ist für die nationalsozialistischen Ärzte der „Reichsarbeitsgemeinschaft Heil-und Pflegeanstalten“ Tiergartenstrasse 4 in Berlin kein „lebenswerter“ Mensch. Sie entscheiden durch ein Kreuz hinter seinem Namen, dass Wilhelm Ruth „lebensunwert“ ist.
Mit einem „Sammeltransport“ wird Wilhelm Ruth am 19. August 1940 in eine andere Anstalt „versetzt“, wie im letzten Eintrag seiner Patientenakte steht.
An diesem Tag wird Wilhelm Ruth in der Tötungsanstalt Grafeneck durch Giftgas erstickt.
Unter dem Datum vom 21. August 1940 erhält Käthe Ruth einen Brief mit folgendem Wortlaut:
„Wie wir einer Karte an Ihren Mann Wilhelm Ruth entnehmen, haben Sie die Absicht diesen in nächster Zeit zu besuchen. Wir müssen Ihnen nun leider mitteilen, dass Ihr Mann am 19. VIII. mit einem Sammeltransport auf Anordnung des Innnenministeriums in eine andere Anstalt versetzt worden ist. Der Name der Anstalt ist auch nicht bekannt gegeben worden. Es handelt sich bei der Verlegung um eine Kriegsmassnahme des Reichsvertretungskommissars.“
Direkt. HA Dr.F.
Wann und mit welchen Angaben Käthe Ruth vom Tod ihres Mannes erfahren hat ist nicht bekannt. Sie lebte bis 1958 noch in Ludwigsburg, in grosser Armut. Von hier aus ist sie nach Stuttgart verzogen.
Mit dem Stolperstein vor dem Gebäude in der Gartenstrasse 45, wohin Wilhelm Ruth „träumte“ zurückkehren zu können, soll an sein Leben und Schicksal erinnert werden.
Die grausame Geschichte einer (uns) unbekannten Frau
Seestraße 60
Elisabeth Schweizer wurde als viertes von acht Kindern des Ehepaares Adolf Schweizer (*7.6.1862) und Friederike Schweizer (*7.6.1866) am 5. Juni 1894 in Ludwigsburg geboren. Der Vater war Bahnassistent. Die Familie wohnte in der Seestrasse 60. Von den acht Kindern starben vier im Säuglingsalter, nur ein Bruder und zwei Schwestern überlebten. Über Kindheit und Jugend Elisabeth Schweizers ist nichts bekannt. Sie erkrankte im Alter von 35 Jahren und wurde seit dem 8.5.1929 in der Heilanstalt Rottenmünster betreut. Am 21.11.1935 wurde sie von dort in die Heilanstalt Liebenau (Meckenbeuren) überführt. Die Diagnose lautete: Paranoide Schizophrenie (90 %). Die Erblichkeit der Erkrankung wurde mit dem Hinweis begründet, dass eine Schwester der Mutter im Alter schwachsinnig geworden sei und die Patientin, der Vater, die Mutter und eine Schwester der Mutter schwerhörig seien; als Degenerationszeichen wurden ausserdem die angewachsenen Ohrläppchen angeführt.
Liebenau war eine Einrichtung mit kirchlich-katholischem Charakter, die Bezeichnung und rechtliche Organisation einer kirchlichen Stiftung wurde erst 1970 eingeführt. Die Einrichtung bestand aus drei Häusern in Liebenau und in der Gemeinde Bodnegg. Sie wurde seit 1910 von dem Priester Josef Wilhelm (1875-1953) geleitet. Die Wahl dieser Anstalt hängt vermutlich mit der Bindung der Familie an die Katholische Kirche zusammen, der Vater war zeitweise Kirchenpfleger bei der katholischen Kirchengemeinde in Ludwigsburg.
Für die Bezahlung der monatlichen Pflegekosten in Rottenmünster und später in Liebenau war das Städtische Fürsorgeamt in Ludwigsburg zuständig, nachdem der Vater Adolf Schweizer schon im Mai 1931 verstorben war. Die Mutter versuchte aber trotz der geringen Witwenrente einen Beitrag von 50 Reichsmark monatlich an den Kosten zu übernehmen. Später war sie dazu nicht mehr in der Lage, da sie zusätzlich noch den arbeitslosen Sohn, bei dem sie wohnte, unterstützen musste. Sie zog mit der Familie des Sohnes zunächst nach Offenbach, dann nach Saarbrücken und dann wieder zurück nach Ludwigsburg in die Seestrass 60, wo sie am 15.12.1940 starb.
Über Elisabeth Schweizers Zeit in Liebenau ist uns nichts bekannt. Kriegsbedingt, wie es hiess, sollte 1940 in der Heilanstalt Liebenau, wie auch in anderen Heilanstalten Württembergs und Badens, Platz für andere Verwendungszwecke gemacht werden. 500 Betten für zivilinternierte Frauen mussten in Liebenau bereitgestellt werden. Auf Anweisung des Innenministeriums musste die entsprechende Anzahl an Patienten verlegt werden. Die Heilanstalt in Zwiefalten war als sogenanntes „Zwischenlager“ vorgesehen. Elisabeth Schweizer kam mit anderen Patienten aus Liebenau am 13. August 1940 in die völlig überfüllte Heilanstalt in Zwiefalten. Vielen Kranken blieb nur ein Strohlager als Bett, die Nahrung war mangelhaft und unzureichend. Der Aufenthalt Elisabeth Schweizers dort und damit auch ihr Leben, endete am 30. August 1940 mit ihrer, und der „Verlegung“ anderer Patienten, nach Grafeneck, wo sie noch am gleichen Tag durch Giftgas ermordet wurden.
Es ist nicht bekannt, wie Elisabeth Schweizers Mutter vom Tod ihrer Tochter erfahren hat. Zur Verschleierung des organisierten Krankenmords wurde den Angehörigen eine „angebliche“ Todesursache, in den meisten Fällen ein falsches Todesdatum und auch ein falscher Todesort mitgeteilt.
Mit dem Stolperstein vor dem Haus, in welchem Elisabeth Schweizer ihre Kindheit und Jugend erlebt hat, möchten wir die Erinnerung an sie und ihr Schicksal festhalten.
Vor 14 Jahren begann die Ludwigsburger Stolpersteine Initiative die Geschichten von NS-Ermordeten dieser Stadt zu recherchieren. Erschreckend ist, dass auch weiterhin immer noch viele Geschichten zu recherchieren und zu berichten sind. Erschreckend, wie viele Menschen von Ludwigsburg Opfer des Nazi-Terrors wurden– erschreckend, wie viel Unterstützung dieser Terror in erheblichen Teilen der Bevölkerung hatte. Und weil es passiert ist, kann es auch wieder passieren. Das zu verhindern ist unser aller Verantwortung.
Zufällig entdeckte ich bei einem Freund ein längst vergriffenes Buch von Karen Noetzel aus den 1990er. Es ging um die Geschichte des Nationalsozialismus in Asperg. In diesem Buch wurde am Rande die Geschichte der Familie Weil aus Ludwigsburg erzählt. Ich hörte zum ersten Mal von Mina, Berthold, Werner und Evi Weil. Für dieses Buch bekam Karen Noetzel damals viele Anfeindungen – in Asperg wollte oder konnte man sich in Teilen noch nicht damit auseinander setzen, dass hoch angesehene und alteingesessene Familien Nazi-Verstrickungen hatten und manche Ehrenbürgerschaften fragwürdig erschienen.
Ich nahm mit der heute in Berlin als Journalistin und Autorin arbeitende Karen Noetzel Kontakt auf und bekam erste Auskünfte über die Weils. Es freut mich, dass sie für den heutigen Anlass einen kurze Grußbotschaft verfasste hat die ich nun Vorlesen möchte:
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Stolpersteinverlegung für Berthold, Mina, Werner und Evi Weil,
als ich vor mehr als 25 Jahren damit begann, zur Herrschaft des Nationalsozialismus in Asperg zu recherchieren, ahnte ich nicht, was emotional auf mich zukommen würde. Es war, glauben Sie mir, nicht nur einmal, dass ich das Aktenstudium unterbrechen musste, weil sich in den Dokumenten so unfassbar Grausames offenbarte.
Die Grausamkeit von Menschen an Menschen widerfuhr auch der Familie Weil, Berthold, Mina, Werner und Evi Weil. Berthold Weil war der Schwager Hans Frischauers, der eine Farben- und Lackfabrik in Asperg betrieb; daher der Bezug.
Das Leid dieser ehemaligen Nachbarn wäre der Vergessenheit anheim gefallen, gäbe es nicht das größte dezentrale Mahnmal der Welt, die Stolpersteine.
Ich spreche dem Erfinder der kleinen Bodendenkmäler, dem Künstler Gunter Demnig meinen Dank aus. Er hat einmal gesagt: „Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist.“ Herrn Demnigs Projekt ruft die Erinnerung an die von den Nazis Gedemütigten, Entrechteten, Verfolgten und Ermordeten an jenen Orten wach, an denen sie zuletzt freiwillig gelebt haben.
Ich danke der Stolperstein-Initiative Ludwigsburg und ihren Mitgliedern für ihre engagierte Arbeit. Sie hat es erst ermöglicht, dass heute in der Hartensteinallee 5 diese vier Stolpersteine verlegt werden. Damit entsteht ein weiterer Ort des Innehaltens, Gedenkens und ein Mahnmal gegen das Vergessen.
Vielen Dank! Und machen Sie weiter!
Ich grüße Sie alle ganz herzlich aus Berlin, Ihre Karen Eva Noetzel.
Nun zu den Weils: Die Eltern von Berthold Weil waren die in Ludwigsburg lebenden Leopold Weil und Karoline geborene Löwenthal. Deren Grabstein gibt es heute noch auf dem Israelitischen Friedhof, innerhalb des neuen Friedhofs Ludwigsburg. Berthold Weil wurde 1891 in Ludwigsburg geboren und hatte 4 Geschwister: Seine Schwester Julie starb bereits einjährig, Bertha emigrierte mit ihrem Mann Moritz Strauß und ihrer Tochter 1933 nach Palästina, Theodor lebte mit seiner Frau und Tochter in Berlin. Diese Familie wurde 1943 in Auschwitz ermordet und in Berlin sind Stolpersteine für sie verlegt. Seine Schwester Meta Frischauer, ihr Mann Hans und ihre Kinder Robert und Walter wurden ebenso von den Nazis ermordet – für sie wurden bereits in Ludwigsburg 2009 Stolpersteine verlegt.
Berthold Weil heiratete 1925 34 jährig die 26 jährige Mina Weil, geborene Lämmle. 1927 freute sich das Ehepaar Weil über die Geburt ihres Sohnes Leopold Hans Werner (Rufname: Werner). 5 Jahre später 1932 wurde dann ihre Tochter Eva Doris Karoline (Rufname: Evi) geboren.
Die Familie Weil wechselte innerhalb Ludwigsburgs mehrmals den Wohnort. Im Einwohnerbuch von 1936 ist der Wohnort dann mit Hartenstein-Allee 5 angegeben. Es wird versucht, Stolpersteine an den letzten frei gewählten Wohnorten zu verlegen. Die vielen Schikanen und auch schon existenzbedrohenden Maßnahmen der Nazis noch vor der sogenannten „Endlösung“, gegenüber den als jüdisch eingestuften Mitbürger*innen machen dies nicht immer so einfach. Es ist unklar welcher Umzug von den Opfern noch freiwillig und welcher aus finanziellen oder anderen Nöten letztendlich erzwungen war. Dies wird auch am Schicksal der Familie Weil deutlich und wir haben uns entschieden, an der Hartenstein-Allee 5 mit Stolpersteinen an die Familie zu gedenken.
Berthold Weil war von Beruf Kaufmann und Prokurist. Sein Vater Leopold Weil war bereits seit 1889 Teilhaber der Wachsfabrik / Chemischen Fabrik Weil & Eichert. Berthold Weil wurde in der Nachfolge des Vaters Fabrikdirektor dieser Ludwigsburger Firma. Bei seinem Einstieg war die Firma zu einem Drittel in jüdischem Besitz (die anderen 2/3 gehörten zu gleichen Teilen den Unternehmerfamilien Eichert und Zeh). Deshalb kam es nach 1933 zu zahlreichen Schikanen seitens Nazi-Verbände wie der DAF und zahlreichen NSDAP Dienststellen. 1935 stand das Unternehmen mit 14 weiteren Ludwigsburger Firmen auf einer Liste der Nationalsozialisten, in der zum Boykott dieser Firmen aufgerufen wurde. Um die jüdische Beteiligung des Firmenbesitzes zu verschleiern, beschloss man die Umfirmierung in „Chemische Fabrik Zeh und Co.“. Bei zwar noch unveränderten Besitzanteilen war Name der jüdischen Familie Weil, nun nicht mehr im Firmennamen.
Kurz darauf wurde auf Betreiben von NSDAP Funktionären Berthold Weil zum Ausscheiden aus der Firma 1936 gezwungen. Berthold Weil fand man spottbillig ab. In einem Brief formulierte er hierzu rückblickend 1937, dass man ihn um die Hälfte seines Vermögens gebracht hatte. Bertholds Schwester Bertha Strauss und Mina Weils Nichte Gertrud Basto (geborene Frischauer), machten als Erben 1948 Rückerstattungsansprüche gegenüber der Chemischen Fabrik Ludwigsburg Zeh & Co. geltend. Diese begründete aber, letztendlich gerichtlich erfolgreich, mit ihren Firmenanwälten, ein angebliches „wunschgemäßes Ausscheiden“ von Berthold Weil. Die Firma wäre damals völlig mittellos gewesen. Aus zwingenden unternehmerischen Gründen hätte das Ausscheiden von Berthold Weil vorgenommen werden müssen. Das Ausscheiden wäre einvernehmlich und wunschgemäß gewesen. Es wurde fadenscheinig behauptet, dass die Firma darüber hinaus Berthold Weil eine übermäßige Ausbezahlung getätigt hätte, um ihm „eine auskömmliche Existenz zu gewährleisten“. Das Gerichtsurteil zu Gunsten der Chemischen Fabrik Ludwigsburg Zeh & Co. war ein Schlag ist Gesicht der überlebenden Verwandten von Berthold Weil. Heute heißt die Firma ZELU Chemie GmbH und hat ihren Sitz in Murr. Auf ihrer Homepage befindet sich zu ihrer Geschichte lediglich mit einem Satz ein Hinweis, dass man bereits 1889 als Weil & Eichert gegründet wurde. Auf schriftliche Anfrage der Stolpersteine-Initiative nach Unterstützung, Auskunft und firmeneigenen Unterlagen zu Berthold Weil, antwortete die Geschäftsführung der Zelu recht lapidar: Die heutige Zelu lasse sich zwar bis zur Gründung der Weil & Eichert AG im Jahre 1889 zurückverfolgen, ansonsten hätte man aber heute r keinen Bezug mehr zu diesem Unternehmen. Bei der heutigen Zelu scheint es offensichtlich derzeit kein Bewusstsein zu geben, dass man zwar nicht Schuld an den Verbrechen der Vergangenheit hat, aber doch sehr wohl eine Verantwortung für die Aufarbeitung und Erinnerung dieser sehr eng mit der eigenen Firmenhistorie verbundenem Schicksal der Firmengründerfamilie.
Aufgrund des erzwungenen Ausscheidens aus der Firma versuchte Berthold Weil eine Existenz in Spanien aufzubauen. Er gründete dort die Firma Weil & Gutierrez um wie in Ludwigsburg ja teilweise auch, Schuhcreme zu produzieren. Leider wurden 1936 im Spanischen Bürgerkrieg seine Maschinen in Alicante bei einer Bombardierung zerstört. Berthold Weil stand vor dem Nichts.
Nun suchte er sein Glück in Italien und ihm gelang die Ausreise nach Mailand. In der Zwischenzeit sind seine Frau und seine Kinder 1936 mehrmals umgezogen. Ab November 1936 wohnte man in Stuttgart in die Augustenstraße 36. In der anonymen Großstadt versuchte Mina Weil die Auswanderung nach Italien vorzubereiten. Dies gestaltete sich schwierig, da der nationalsozialistische Staat versuchte, so viel Geld wie möglich der jüdischen Bevölkerung abzupressen. Die Familie sollte für Berthold Weil eine Reichsfluchtsteuer in Höhe von 10 000 Reichsmark an das Finanzamt Ludwigsburg bezahlen. Nachdem man also der Familie ihrer Existenzgrundlage in Ludwigsburg beraubte, sollte Berthold Weil nun zusätzlich eine astronomisch hohe Summe dafür bezahlen, dass er aus diesem Grund ins Ausland geflüchtet ist. Skrupellos und gegenteilig wie hinterher 1948 von der Firma dargestellt, verhielt sich zudem die Chemische Fabrik Ludwigsburg Zeh & Co. Nachdem man Berthold Weil bereits durch den Austritt aus der Firma um die Hälfte seines Vermögens gebracht hatte, wollte die Fabrik nun auch noch vom vermuteten Rest, wie der NS Staat auch, noch möglichst alles. Deshalb verklagte die Firma ihn zur Zahlung von 15 000 Reichsmark. Berthold Weil hätte unbefugt, was nachweislich aber nicht stimmte, chemische Produkte nach ihren Rezepten fabriziert. An einer wie 1948 behaupteten „auskömmlichen Existenz“ für Berthold Weil, war man bei der Ludwigsburger Chemiefabrik ganz offensichtlich nicht interessiert.
Die Familie sorgte sich nicht nur um die Beschlagnahmung ihres sämtlichen Restvermögens. Befürchtet wurde vor allem, dass man wegen diesen Forderungen nicht nach Italien auswandern dürfe. An eine Zukunft in Deutschland glaubten die Weils schon lange nicht mehr. Mina Weil wurde derweil auch von der Gestapo bedrängt, dass ihr Mann zurückkomme. 1938 gelang es ihr schließlich mit ihren beiden Kindern Deutschland zu verlassen und zu ihrem Mann nach Italien zu flüchten. Nach Auskunft ihrer Nichte gelang diese Flucht mit dem Auto.
Durch die Achse Berlin-Rom war auch den Weils klar, dass man im Mussolini-Staat nicht mehr sicher war. Die Familie fasste deshalb den Entschluss, nach Kuba zu emigrieren. Alle Möbel wurden verkauft und man zog in eine Pension. Das noch verbliebene Hab und Gut lag bereits versandfertig im Hafen von Triest. Leider gelang die Ausreise nicht mehr – die Familie wurde kurz zuvor verhaftet und musste dann am 21. April 1944 in das Konzentrationslager Fossoli. Das Lager diente unter anderem als Durchgangslager zur sogenannten Endlösung der Judenfrage und dem Weitertransport in die Vernichtungslager im Osten. Von Fossoli wurde die Familie Weil am 16. Mai 1944 nach Ausschwitz-Birkenau deportiert. Am 14. November 1944 kam Berthold Weil ins Konzentrationslager Sachsenhausen und 3 Tage später am 17. November1944 nach Dachau. Laut Unterlagen verschiedener Archive erfolgten diese Deportationen gemeinsam für die ganze Familie. Diese gemeinsame Deportation der ganzen Familie nach Dachau ist allerdings zweifelhaft. Lediglich Berthold Weil ist als Zugang in Dachau belegt und nachweislich. Nicht eindeutig sind zudem Tage und Orte der Ermordungen. Als Stolpersteine Initiative berufen wir uns nach Abgleichung sämtlicher relevanten Archiven und deren auch widersprüchlichen Auskünfte auf die für uns wahrscheinlichste Version: Berthold Weil wurde wohl im Dachau Außenlager Kaufring am 20. Dezember 1944 ermordet. Ob Mina, Evi und Werner Weil in Dachau oder in Auschwitz oder auf einem Todesmarsch nach Dachau ermordet wurden ist nicht zweifelsfrei feststellbar. Der Tod von Mina Weil und Eva Doris Karoline Weil sind im Bundesarchiv nicht genau mit Januar 1945 in Dachau vermerkt. Das Todesdatum von Leopold Hans Werner Weil ist nur mit dem Ort Dachau, aber ohne Datum datiert. Die Stolpersteine-Initiative beruft sich bei Frau und Kinder von Berthold Weil auf die Eintragungen im Bundesarchiv. Diese werden trotz nicht zweifelsfreier Datenlage auf den Stolpersteinen für diese angegeben. Eva Doris Karoline wurde 12-jährig, Leopold Hans Werner 17 jährig, Mina Weil 44 jährig und Berthold Weil 53 jährig ermordet.
Diese Recherche wäre mir ohne umfangreiche Hilfe von Gisela Scharlau, Christian Rehmenklau, Walle Mugler, Regina Witzmann und Karen Noetzel nicht gelungen. Hierzu diesen vielen Dank. Vielen Dank auch an die diese Verlegung begleitenden Musiker Hans Pflugfelder und Hubert Grossmann.
Elfriede Mack wurde am 8.7.1890 in Ludwigsburg in der Franzosenstraße 74 (heute Martin- Luther Straße) geboren. Ihr Großvater Georg Adolf Mack war Landwirt und Gemeinderat in Ludwigsburg. Ihr Vater war Otto Mack, Fabrikant und Inhaber einer Gipsfabrik, geboren am 24.3.1860, die Mutter war Bertha Mack, geb. Keppler. Sie hatten noch eine Tochter, Margareta, geboren 1888 und einen Sohn, Hans Otto Mack, geboren 1896, der nach dem Tod des Vaters 1927 die Fabrik übernahm. Er kam dann auch für die Anstaltskosten auf. Ab 1906 zieht die Familie in die Holzstraße 21 (heute Brenzstraße) um, die Fabrik bleibt in der Franzosenstraße 74.
Aus dem ersten ärztlichen Bericht der Universitätsklinik Tübingen für Gemüts- und Nervenkrankheiten vom 18. April 1912 erfahren wir mehr über das Leben von Elfriede Mack.
In der Anamnese heißt es: „Normale Entwicklung. In der Schule lernt die Pat. gut, sie war fleißig, zärtlich, ein liebes, folgsames Kind, nicht eigensinnig. Mit 14 Jahren kam Pat. nach England, kam nach zwei Jahren (1906) verändert zurück, sprach ein Kauderwelsch von Englisch und Deutsch, dabei Hochdeutsch. Wollte Schauspielerin, Lehrerin werden.“
Wo und bei wem sich Elfriede Mack in diesen zwei entscheidenden Jahren ihrer jugendlichen Entwicklung aufhielt, ist nicht bekannt.
Der ärztliche Bericht hält weiter fest, dass nach ihrer Rückkehr eine allmähliche Veränderung eintrat. Sie wurde „ unfreundlich, abweisend, besonders gegen die Mutter, reizbar, aß wenig.“
Elfriede hatte aber durchaus eigenen Vorstellungen von ihrer Zukunft, sie besuchte gegen den Willen der Eltern eine Vorbereitungsschule für Lehrerinnen in Stuttgart. Für eine, nach damaligem Recht noch nicht einmal volljährige, junge Frau ein ungewöhnlicher Schritt. Der Anteil weiblicher Lehrer an der gesamten Lehrerschaft war damals äußerst gering. Das Examen fiel jedoch schlecht aus, der ärztliche Bericht hält fest: „darüber abgehärmt, schlecht geschlafen, viel geweint.“ Zur Erholung fährt sie in ein Nordseebad, wo sie an einem Abend ins Meer rennt und nur mit Mühe zurückgehalten wird. Der Bericht wertet dies als einen Suizidversuch. Ende August ist sie wieder zu Hause und ab dem 16. September 1909 in der Klinik in Tübingen, wo sie drei Jahre bleibt.
(In der Familie gibt es die Legende, Elfriede hätte eine Jugendliebe gehabt, die von der Mutter absolut nicht geduldet wurde – was bis zum Einsperren ins Haus geführt hätte. Diese Belastungen hätten zu großen Depressionen geführt, was letztlich zur Einweisung in die Heilanstalt geführt habe. Mitgeteilt von der Nichte)
Unter der Überschrift „Status präsens“ hält die Tübinger Klinik fest, dass die Patientin sehr groß ist (180cm, an einer anderen Stelle sind 183 cm vermerkt), ihr Ernährungszustand, ihre Temperatur, ihre Gehirnnerven, ihrer Sensibilität, ihre Reflexe und ihre Inneren Organe zeigen alle einen normalen Befund.
Als Diagnose wird festgehalten: „Hebephrenie, Diagnose ungünstig“. Zu dieser Diagnose findet man im Klinischen Wörterbuch: „.. so genanntes Jugendirresein, Bezeichnung für eine Form der Schizophrenie, die sich zwischen dem 15. und 25. Lebensjahr manifestiert. Symptome sind unter anderem Veränderung des Affekts, Zerfahrenheit, Antriebsverarmung.“
Am 23. April 1912 erfolgt die Aufnahme in der Heilanstalt Weinsberg, sie wird hier die restlichen 28 Jahre ihres Lebens verbringen.
Die dort erstellte Krankenakte enthält zunächst recht ausführliche Berichte, im weiteren Verlauf des Aufenthaltes werden die Eintragungen immer knapper und gleichförmiger, die Eintragungen für die Jahre 1936 bis 1938 umfassen z.B. nur noch ein Blatt. Beispielhaft ist ein Eintrag vom Januar 1921: „Kümmert sich nicht um ihre Umgebung, gibt höchst selten einmal auf eine Frage die Antwort “Ich weiß net“, (…) schreit und singt unbeirrt weiter, lacht viel vor sich hin, (…) die sprachlichen Äußerungen sind meist ohne Zusammenhang.“
Ferner heißt es immer wieder, dass sie „grimmasiert“, sich nicht sauber hält und ständig blutig kratzt, weshalb sie Handschuhe tragen muss. Über Besuche der Eltern freut sie sich, „schwätzte aber immer in der Unterhaltung ihre zusammenhanglosen Worte dazwischen.“ Ein anderer typischer Eintrag vom Januar 1940 hält fest: „ Jahraus jahrein dasselbe Verhalten. Liegt lächelnd Selbstgespräche führend im Bett, kratzt sich immer noch gern das Gesicht wund.“
Nach dem Tod des Vaters übernimmt der Bruder die Kosten für die Unterbringung. Diese betrugen in Weinsberg im Durchschnitt 1,80 bis 2,60 Reichsmark. Für Elfriede wurde jedoch der höchste Tagessatz von 4,-RM bezahlt.
Der letzte Eintrag vom 25. Januar 1940 lautet:“ Wurde in eine andere Anstalt verlegt“.
Dieses Datum der Ankunft in Grafeneck ist gleichzeitig das von der Gedenkstätte bestätigte Todesdatum, auch wenn das Familienregister im Stadtarchiv Ludwigsburg den 7. Februar 1940 angibt.
Ernst Gottlob Scheufler wurde am 21. Dezember 1938 in der damaligen Ernst-Weinsteinstraße 17 (heute Gartenstr.17) verhaftet und ins KZ Dachau mit dem Eingangsvermerk AZR eingeliefert.
Die Abkürzung AZR hieß im Klartext „Arbeitszwang Reich“ und bezeichnet eigentlich die März-Aktion der Gestapo und die Juni-Aktion der Kripo, um sog. „Asoziale“ oder sog. „Gemeinschaftsfremde“ zu verhaften. Darunter fielen neben Wohnsitzlose, Bettler, Landstreicher (damals „Wanderer“ genannt), mittellose Alkoholkranke, in geringerer Zahl auch Zuhälter und Personen, die mit Unterhaltszahlungen im Rückstand waren. Unter den Eingelieferten waren außerdem viele Roma und Sinti.
Es handelte sich also um sehr unterschiedliche Menschen, die man unter dem Sammelbegriff „asozial“ in die Konzentrationslager verschleppte. Gemeinsam war ihnen allenfalls, dass ihre Verfolger sie als arbeitsscheu ansahen. Im öffentlichen Bewusstsein waren die „Asozialen“ gewissermaßen der harte Kern der Fürsorgeempfänger.
In der Gartenstraße 17 befanden sich bis vor einigen Jahren das evangelische Gemeindehaus und die Diakonische Bezirksstelle. Am 1. Oktober 1909 war hier in der „Herberge zur Heimat“ eine sog. „Wanderarbeitsstätte“ eröffnet worden. Sie diente mittellosen Wanderern als Übernachtungsmöglichkeit. Wer damals nicht arbeiten konnte oder wollte, musste diese Wanderherberge nach 2 Übernachtungen wieder verlassen. 1925 wurde ein Neubau des Hintergebäudes beschlossen und im 1. Stock desselben ein Christliches Hospiz (Hotel mit Gaststätte) mit 10 Zimmern und 18 Betten eingerichtet. Außerdem wurde ein „Kosttisch“ für 60-70 Menschen und in der Herberge zur Heimat 40 Betten bereitgehalten, was vom Evangelischen Verein Ludwigsburg betrieben wurde. Dem Verein wurde der Vertrag zur Wanderarbeitsstätte vom Oberamt Ludwigsburg 1938 gekündigt und es war vorgesehen, die Wanderarbeitsstätte ins Obdachlosenheim zu verlegten. Hier hatten im April 1938 noch 92 Wanderer mit 145 Verpflegungstagen übernachtet. Die Schließung erfolgte schließlich 1940.
Wir wissen in der Regel wenig über das Leben der Wohnungslosen und Menschen, die auf der Wanderschaft waren und die Opfer der Verfolgung wurden. Bei Ernst Scheufler ist das anders: Wir wissen einerseits viel, aber andererseits wenig über seine letzten Jahre. Viel wissen wir über die Zeiten, in der er aktenkundig wurde.
Ernst Scheufler wurde als 4. Kind des Eisenbahners Jakob und seiner Frau Margarethe Scheufler, geborene Ehrhardt, am 20. August 1893 in Stuttgart geboren. Als Ernst geboren wurde, wohnte die Familie in der Forststraße 43 im Hinterhaus. Aufgewachsen ist Ernst dann aber mit seinem älteren Bruder Wilhelm und der 1896 geborenen Schwester Bertha im neuen Stuttgarter Stadtteil Ostheim in der Teckstrasse 30.
Der Stadtteil Stuttgart Ostheim entstand auf Initiative von Eduard Pfeiffer. Der jüdische Kaufmann, den man nach heutigen Maßstäben als erfolgreichen Banker und Multimillionär bezeichnen würde, war auch als Politiker aktiv und war ein Philanthrop. Er war u.a. an der Gründung des „Verein(s) für das Wohl der arbeitenden Klassen“ beteilig, der den Bau von Wohnungen durchführte. Die Arbeiterfamilien sollten günstig wohnen, außerhalb der Stadt, aber doch nicht zu weit von der Arbeitsstelle liegen, um keine unnötigen Fahrtkosten zu erzeugen. Im Juli 1892 zog der erste Bewohner in Ostheim ein und am Jahresende wohnten bereits 700 Menschen aus 134 Familien dort. Die Berufe der Haushaltsvorstände waren Maschinenbauer, Handwerker wie Schuhmancher, Tagelöhner, aber auch kleine Beamte oder Angestellte.
In seinem 1893 angefertigten Bericht beschrieb Pfarrer Lempp eingehend die Ostheimer Verhältnisse: „Wenn irgendetwas den Charakter des Ostheimer Lebens bezeichnet, so ist‘s eben das, daß ein Gefühl des Fremdseins die Leute beherrscht. Es ist nur das äußerliche Nebeneinander, das die Leute verbindet, noch kein inneres Band.“
Aktenkundig wird Ernst Scheufler mit 18 Jahren zum ersten Mal 1911 als er zu 12 Tagen Gefängnis wegen Sachbeschädigung und wegen Beamtenbeleidigung und ruhestörenden Lärm verurteilt wird. Ernst war von Beruf Schmid und arbeitete als Zuschläger, d.h. als Gehilfe. Bis zu seiner Einberufung im September 1914 im 1. Weltkrieg finden sich weitere 6 Verurteilungen in den Akten. Im Juli 1915 wird er mit einem Durchschuß des linken Fußes verwundet. Sein Militärakte beschreibt ihn 1,76m groß, schlank und schwarzhaarig und „mit Tätowierung am rechten Goldfinger sowie am ganzen Leib“.
Offensichtlich hatte er mit Normen und Regeln Probleme: er kehrte vom Urlaub nach dem Zechen mit Freunden nicht in die Kaserne zurück und wurde wegen mehrmaligen Fernbleibens von der Truppe, aber auch Diebstahl vom Kriegsgericht zu einer Gesamtstrafe von 4 Jahren und 1 Monat verurteilt, die er in Ulm und Heilbronn zu verbüßen begann. Die Strafe wurde am 23.5.1918 ausgesetzt, damit Ernst wieder mit der Truppe ins Feld ziehen konnte. Er zog aber lieber mit Freunden in Cannstatt durch die Gaststätten, wurde im August von der Polizei wieder geschnappt und erneut verurteilt und musste im Festungsgefängnis Ulm einsitzen. Laut gerichtsärztlichem Gutachten sei Scheufler „leicht erregbar“ gewesen. Das Ende des 1. Weltkrieges brachte auch für ihn die Freiheit: am 19.November 1918 wurde aufgrund der allgemeinen Amnestie entlassen.
Im Februar 1920 heiratete er Thekla Helena geb. Zwicker, aber die Ehe hielt nicht lange: 6 Jahre später wurde sie wieder geschieden. In den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts wird als Beruf von Ernst Scheufler Tagelöhner in den Akten angegeben. Er geriet immer wieder wegen kleinkriminellen Delikten mit dem Gesetz in Konflikt: illegaler Vogelfang, Sachbeschädigung, Körperverletzung, Hausfriedensbruch, Hehlerei, Beamtenbeleidigung, grober Unfug. Schließlich wurde er 1928 wegen Zuhälterei zu 5 Monaten und 15 Tagen Gefängnis verurteilt, die er ab 3. Juli 1928 in der Haftanstalt Schwäbisch Hall und im Landesgefängnis Ulm bis zum 15. November 1928 verbüßte.
In den Strafakten ist auch eine Charakterisierung eines Zeugen zu finden: „Wenn die Mutter bei der Nachricht von der Verhaftung des Sohnes nur sagen kann: ‚Gott sei Dank, dann kann ich doch wieder ruhig schlafen‘ …Er hat in seinen Räuschen schon das ganze Haus in Atem gehalten, sodass die Leute zum Fenster hinaus nach Hilfe rufen mussten…
Ab 1933 ist Ernst Scheufler er nicht mehr in der Teckstraße gemeldet. Wir wissen nicht, ob ihn seine Eltern aus der Wohnung geworfen haben oder was der Auslöser war. Seine Mutter ist am 29. Dezember 1934 gestorben, sein Vater am 8. Januar 1937.
Danach findet sich nichts mehr von Ernst Scheufler in den Akten. Vermutlich war er wohnsitzlos und hat er sich auf Wanderschaft begeben, denn die nächste Spur, die wir gefunden haben, ist die Übernachtung hier in der Wanderherberge in Ludwigsburg in der heutigen Gartenstraße 17 – damals Ernst-Weinstein-Straße 17. Am 21.12.1938 wurde er in einer Razzia aufgegriffen und ins KZ Dachau mit dem Vermerk AZR (= „Arbeitszwang Reich“) eingeliefert. Von dort wurde Ernst Scheufler am 21.3.1939 ins KZ Mauthausen als Nr. 164 in den Block 10 gebracht. Das KZ Mauthausen gehörte zur Kategorie 3, das hieß. in der Nazisprache „Vernichtung durch Arbeit“. Bereits am 8.4.1939 wird der Totenschein mit der Todesursache Herzschlag ausgestellt. Als Alter wird fälschlicherweise 40 Jahr und 4 Monate eingetragen – tatsächlich ist Ernst Gottlob Scheufler da 45 Jahre und 8 Monate alt.
Verwendete Quellen:
Adressbücher mehrere Jahrgänge, Stadtarchiv Stuttgart
Familienregister Scheufler/Zwicker, Standesamt Stadt Stuttgart
Geburtsregister 1893, Stadtarchiv Stuttgart, Nr. 2811
Familienregister Scheufler/Erhardt, Standesamt Stadt Stuttgart, Bd. 65, Nr. 780
Sterberegister 1937, Stadtarchiv Stuttgart
Evangelische Kirchenbücher Württemberg, 1500-1985, Taufregister, Abruf bei Ancestry.com
Militärstrafverfahren des XIII. Armeekorps – Einzelfälle, HStA Stgt, M78 Bü 174 und M 80 Bü 12/98
Gefangenen-Index 1928 Strafanstalt Schwäbisch Hall, StALB E 356 a I, Nr. 64
Gefangenenhauptbuch Strafanstalt Schwäbisch Hall, StALB E 356a I, Nr. 71
Landesgefängnis Ulm, StALB E 356 g, Bü.1339
Personalien der evang. Gefangenen, StALB E 356a I, Nr. 76
Bekämpfung von Bettel und Landstreicherei, 1913-1937, StALB PL 413, Bü 294
Bekämpfung des Wanderbettels HStA Stgt PL 413 Bü 80
Regelung des Wandererwesens 1936 -1944, HStA Stgt E 151(09, Bü 481
Innenministerium, Abteilung III: Polizeiwesen, HStA Stgt E 151/03, Bü 590
Belegung der Wanderarbeitsstätten im April 1938, StALB PL 413 Bü 130
Datenbank Auszug, KZ-Gedenkstätte Dachau
Schreibstubenkarte KZ Dachau, Sign.01010607 oS / ITS Digital Archive, Bad Arolsen
Listenmaterial KZ Dachau/Zugangsbuch,.Sign. 8056129 / ITS Digital Archive, Bad Arolsen
Veränderungsmeldung KZ Dachau 17.01.1939 – 5.3.1940, Sign. 8056129 Dokk. 9909703 – 712/ ITS Digital Archive, Bad Arolsen / ITS Digital Archive, Bad Arolsen
Listenmaterial KZ Dachau/Überstellung nach KZ Mauthausen, Sign. 8057600 ITS Digital Archive, Bad Arolsen
Individuelle Häftlingsunterlagen – KL Mauthausen. Sign.01012603 oS, Listenmaterial KZ Mauthausen Sign. 01012603 oS ITS Digital Archive, Bad Arolsen.
Leichenschauschein Individuelle Unterlagen KZ Mauthausen, Sign. 01012603 oS / ITS Digital Archive, Bad Arolsen.
Verwendete Literatur:
Ayas, Wolfgang: „Asozial“ und „gemeinschaftsfremd“. Wohnungslose in der Zeit der nationalsozialistischen Diktatur, in: Wohnungslos 3/04
Ayas, Wolfgang: „ Gemeinschaftsfremde“. Quellen zur Verfolgung von „Asozialen“ 1933 -1945, Koblenz 1998
Ayas, Wolfgang: „Asoziale“ – die verachteten Verfolgten in: Dachauer Hefte 14. „Verfolgung als Gruppenschicksal“, 14. Jg. 1998, Heft 14
Ayas, Wolfgang: Wohnungslose im Nationalsozialismus. Begleitheft zur Wanderausstellung der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe e.V., Bielefeld 2007
Blessing, Elmar: Ostheim und seine Schulen, 1903-2003, hrg. von MUSE-O im Auftrag der GHS Ostheim, Stuttgart 2003
Hörath, Julia: “Asoziale“ und „Berufsverbrecher“ in den Konzentrationslagern 1933 bis 1938,
Österreichische Lagergemeinschaft Mauthausen: Kurzgeschichte der Konzentrationslager Mauthausen und seiner drei größten Nebenlager Gusen, Ebensee und Melk, Wien o.J.
Wachsmann, Nikolaus: KL. Die Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager, Bonn 2016 , S. 166 – 187
Weinmann, Martin (Hrsg.): Das nationalsozialistische Lagersystem (CCP), Frankfurt 1990, S. 375
Virtuell – Online bei youtube.com – der Link zur Gedenkfeier ist demnächst zu finden unter www.habila.de , Donnerstag 27. Januar 2022 19 Uhr Mit einer Begrüßung der Leitung Habila Markgröningen Antje Michaelis, einem Grußwort von Bürgermeister Rudolf Kürner, einem Beitrag von Marc Haiber (AK Mahnmal) zum Leben des von Markgröningen nach Grafeneck deportierten und ermordeten Heinrich Gärtner und musikalischen Beiträgen von Elena Rachelis, Horst Balzer, sowie Niels Noortwijck und Marc Haiber. Moderation von Edeltraud Balzer (AK Mahnmal)